Historie

Kalkstein war schon zur Zeit der Römer und auch davor ein Wirtschaftsfaktor für den gesamten Bliesgau. Insbesondere mit der Erfindung von Beton und Mörtel stieg das Interesse der Römer an dem Kalkstein, den sie in vielen kleinen Steinbrüchen abbauten, deren Spuren man auch heute noch findet. Ebenso erinnern die Überreste der Kalköfen an die weitere Verarbeitung zu Branntkalk.

Eine weitere Bedeutung erlangte der Kalkstein mit der Industrialisierung und der wachsenden Bedeutung der Stahlerzeugung. Kalk wird im Verhüttungsprozess an zwei Stellen benötigt. Kalkstein selbst beim Hochofenprozess zur Erzeugung von Roheisen und Branntkalk bei der Erzeugung von Stahl im Konverter.

So entstanden im Saarland und im angrenzenden Lothringen einige Steinbrüche, in denen der Kalk über Tage gefördert wurde, z. B. in Kreuzheck bei Spichern für das Werk in Burbach.  Auch in Kleinblittersdorf gab es Steinbrüche für die Röchlingschen Eisen und Stahlwerke (RESW). Die Kalksteingrube Wittringen, ca. 15 km Saaraufwärts von Sarreguemines an der Saar und dem Saar-Kohle-Kanal gelegen, war bis 1918 im Besitz der der RESW und während dieser Zeit Hauptlieferant der Völklinger Hütte.

Für die Förderung unter Tage eröffnete das Neunkircher Eisenwerk (ehemals Stumm) eine Grube in Gersheim, die Dillinger Hütte in Hemmersdorf und RESW mit Standort in Völklingen eröffnete die Grube in Auersmacher. 1935 wurde mit der Ausrichtung der Grube Auersmacher begonnen, die planmäßige Förderung begann 1936. Dazu liegt uns auch eine Notiz aus der damaligen Zeit vor.

Downloads: Schriftliche Notiz

 

Die Kalksteingrube Auersmacher ersetzte mit zunehmender Förderung bis 1950 die Tagebaue in Berus und Kleinblittersdorf und erbrachte die wegen der Steigerung der Stahlerzeugung nach 1947 zusätzlich erforderlichen Kalksteine.

Die Förderung aus Auersmacher wurde bis 1981 überwiegend für die Erzeugung von Branntkalk und Zementklinker eingesetzt.

Ab 1981 diente der Kalkstein ausschließlich als Zuschlagstoff für die Roheisenerzeugung, bis Juli 1986 in Völklingen und ab 1.09.86 in der gemeinsamen Hochofen-Anlage in Dillingen. (Rogesa)

Die ersten Transporte nach Völklingen erfolgten per Schiff, der Stein wurde per Seilbahn zum Schiffsverladesilo gebracht. Für den Transport unter Tage wurden Pferdegespanne eingesetzt, was den  Bauern in der Umgebung einen Zusatzverdienst zusicherte.

In den letzten Kriegsjahren wurde ein Teil der Grube als Wohn- und Schutzraum für die Bevölkerung genutzt.

Die Zeit zwischen 1950 und 1960 ist bestimmt durch eine zunehmende Mechanisierung des Förderbetriebs. Es wurde eine Untertage-Brechanlage aufgebaut, zum Bohren wurden erstmals Fahrzeuge mit Raupenfahrwerk eingesetzt, der Schrägstollen zur verbesserten Ausförderung wurde erstellt, den Transport unter Tage übernahmen Diesellokomotiven.

Ebenso entstanden das Bürogebäude und die Werkstatt.

Seit 1961 erfolgt der Transport des Kalksteines per Bahn. Nach der Schließung der Hochöfen in Völklingen in 1986 ausschließlich für die Rogesa mit ihren Hochöfen in Dillingen.

Ein wichtiger Meilenstein war in 2013 die Gründung einer eigenen Grubenwehr, sehr eng mit der Zweigstelle in Ensdorf der RAG-Hauptstelle für das Grubenrettungswesen Herne zusammenarbeitet und mit den Feuerwehren der Gemeinde Kleinblittersdorf im Rahmen der technischen Hilfeleistung kooperiert.

Inzwischen finden Sie in Auersmacher ein Werk, welches zur Förderung modernste Technik einsetzt und über ein zertifiziertes Umwelt- und Energie-Management verfügt.

Seit Ende 2017 fördert die Kalksteingrube nur noch im Stand-by-Betrieb und versorgt die Hochöfen der ROGESA im Bedarfsfall.